Therapien

Ein breites Angebot an Therapien, die nur mit einer entsprechenden ärztlichen Verordnung durchgeführt werden, ist im Stundenplan integriert. Dies ermöglicht die Koordination und den Transfer zwischen Pädagogik und Therapie.

Die Therapiemethoden und Therapieschwerpunkte werden durch die Förderplanung regelmässig abgesprochen und abgestimmt, und entsprechend angepasst.
Ziel ist die Stärkung des Selbstwertgefühls der Kinder und Jugendlichen und deren Begleitung in ein unabhängigeres sowie selbstbestimmteres Leben.
Alle therapeutischen Fachkräfte sind interdisziplinär in den Schul- und Heimalltag eingebunden. Da es sich bei Behinderungen in der Regel nicht um einzelne isolierte Störungen handelt, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Eltern, anderen Therapeuten, Lehrpersonen, Betreuern und Ärzten unabdingbar.

Dies setzt Kenntnisse über Inhalt und Einsatzmöglichkeiten aller einschlägigen Fachbereiche voraus und ermöglicht so eine begleitete Entwicklung der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen.

Logopädie

Die logopädische Therapie ist eine Kommunikationstherapie, welche der sprachlich beeinträchtigten Person hilft, sie für die bestmögliche Verwirklichung ihrer kommunikativen Lebensanforderungen vorzubereiten. Es handelt sich nicht um Unterricht, sondern um eine Arbeit, welche sich an sprachentwicklungs-psychologischen Gesetzmässigkeiten und individuellen differenzialdiagnostischen Erkenntnissen orientiert. Grundlegend für den Therapieerfolg ist die auf Wärme, Echtheit und Verständnis beruhende Beziehung, die zwischen den sprachbehinderten Kindern oder Jugendlichen und dem Logopäden oder der Logopädin aufgebaut wird.
Die Therapie verfolgt nicht in jedem Fall das Ziel einer vollständigen sprachlichen Unauffälligkeit, sondern die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. Darum müssen die Zielvorstellungen immer wieder konkretisiert werden. Im Verlauf der Therapie werden die Ziele immer wieder überprüft und gegebenenfalls modifiziert.
Im Hinblick auf die Therapieziele entscheidet sich die Logopädin oder der Logopäde für ein bestimmtes Vorgehen, wobei diese frei sind in der Wahl der Methode. Je nach Ausbildung und Spezifizierung kann die Ausrichtung eher heilpädagogischer, medizinischer oder psychotherapeutischer Art sein. Meist ist ein mehrdimensionales Arbeiten mit anderen Fachkräften sinnvoll.

nach oben

Ergotherapie

Ergotherapie - abgeleitet vom griechischen ergon (Arbeit, Tätigkeit, Handlung) und therapeia (Pflege, Behandlung) - ist eine ganzheitlich ausgerichtete medizinische Behandlung, die psychologische, pädagogische und soziale Aspekte einbezieht.
Ergotherapie geht davon aus, dass Tätigsein ein menschliches Grundbedürfnis ist, und dass gezielt eingesetzte Tätigkeit eine therapeutische Wirkung hat.
Die sorgfältige Erfassung des Menschen in seiner gesamten Lebenssituation ist Voraussetzung für therapeutisches Planen und Behandeln mit ausgewählten Tätigkeiten. Das Auswerten des Behandlungsverlaufs garantiert ein individuelles, dem Genesungsprozess angepasstes Behandlungsprogramm.

nach oben

Heilpädagogisches Reiten

Unter dem Begriff «Heilpädagogisches Reiten» (HPR) werden pädagogische, psychologische und körperbezogene Einflussnahmen mit Hilfe des Pferdes bei Kindern und Jugendlichen zusammengefasst. Es geht im Wesentlichen um die Schulung des Wahrnehmungsvermögens, des Körperbewusstseins und der motorischen Koordinationsfähigkeit, um die Förderung des Selbstwertgefühls und des Durchsetzungsvermögens wie auch um die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit und des kooperativen Verhaltens. Beim Heilpädagogischen Reiten wird das Pferd nicht nur geritten, es wird beobachtet, geführt, geputzt, verwöhnt, gefüttert, gestreichelt, usw. Im Zentrum steht der Aufbau einer Beziehung zum Pferd. Auf dem geführten Pferd kann sich das Kind oder die Jugendliche dem lösenden Bewegungsrhythmus angstfrei hingeben, gymnastische Übungen und Geschicklichkeitsspiele ausführen.

Ausreiten auf dem Handpferd oder aktives Reiten (z.B. auf dem Reitviereck) bieten sich als weiterführende Möglichkeiten an. Nach individuellem Therapieplan können verschiedene Verhaltensweisen und Funktionen spezifisch angegangen werden. Heilpädagogische Reittherapie wird zu Beginn in Einzellektionen, später - je nach Kind oder Jugendlicher - in der Gruppe durchgeführt.

nach oben

Rhythmik

Ganz allgemein gehört die Rhythmik in die Pädagogik. Sie ist zum einen Fachunterricht, zum anderen ein Arbeitsprinzip. Im Fachunterricht werden die Teilnehmenden, einzeln und in kleineren oder grösseren Gruppen, in Lernprozessen unterstützt und zu Lernzielen hingeführt.

Die Ziele der Rhythmik tragen den verschiedenen Dimensionen des menschlichen Erlebens und Handelns Rechnung. Dies geschieht über die Schulung der Sinneswahrnehmung, der motorischen und musikalischen Fertigkeiten sowie über die Förderung der sozialen Fähigkeiten. Durch die aktive und gestaltende Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt, wird das Selbstvertrauen der Teilnehmenden gestärkt. Auch wird die Freude an der Bewegung, der Musik, am Entdecken und an der Eigeninitiative geweckt bzw. gefördert.

Charakteristisch ist das breite Spektrum der Mittel, die angewendet werden:
Bewegung, Musik, Stimme, Sprache, verschiedene Materialien und deren Verbindung untereinander. Im Vordergrund der Rhythmik stehen das Arbeiten mit der Grundstruktur «Raum-Zeit-Dynamik-Form», das Vermitteln von Basiserfahrungen im musikalischen, motorischen, sozialen, emotionalen und kognitiven Bereich und das bewusste Arbeiten mit der Wechselwirkung dieser Bereiche. Ein spielerisches Lernen, das vorwiegend in der Gruppe stattfindet und das Finden von individuellen Lösungen ermöglicht.

nach oben

Physiotherapie

Die Physiotherapie befasst sich damit, innerhalb der Bereiche Förderung, Prävention, Behandlung und Rehabilitation das Bewegungspotential am Menschen zu identifizieren und zu maximieren sowie allfällig bestehende Schmerzen zu therapieren. Zur Physiotherapie gehört auch der Interaktionsprozess zwischen Physiotherapeutinnen oder Physiotherapeuten, Patienten und Patientinnen, Angehörigen oder Betreuungspersonen. Im Verlauf dieses Prozesses wird das Bewegungspotential eingeschätzt und es werden gemeinsam Therapieziele festgelegt, wobei Kenntnisse und Fähigkeiten herangezogen werden, über die nur Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten verfügen.

nach oben

Audiotherapie

Fordert und fördert lautsprachliche Erziehung. Sie bietet Hörgeschädigten eine faire Chance, ihr Potential als Mitglied der Gesellschaft voll zu entfalten und sich zu integrieren. Frühe und umfassende lautsprachliche Erziehung erweitert für Hörbehinderte die Möglichkeiten in Schulen, auf dem Arbeitsmarkt und in der Freizeit. Persönliche Beziehungen können besser gepflegt werden. Kurzum, die Lebensqualität steigt erheblich.

nach oben

Psychotherapie

Sie ist fachkundige Hilfe für Kinder und Jugendliche mit seelischen oder seelisch verursachten Leiden. Menschen, welche wegen ihrer «Schwierigkeiten», «Störungen», «Symptome» oder «Probleme» mit ihrem Leben schlecht zurechtkommen und diese nicht mehr alleine oder mit Hilfe ihrer gewohnten Bezugspersonen bewältigen können, wird psychotherapeutische Unterstützung geboten. Psychotherapie ist Arbeit an sich selbst.

Mit Hilfe des Psychotherapeuten sucht der Patient die Veränderung in seinem Leben, die sein seelisches Leiden heilt. Das Ziel jeder Psychotherapie ist diese Veränderung, sei es die Befreiung von bestimmten Symptomen, die Überwindung von Fehlhaltungen und krankmachenden Einstellungen oder das Eröffnen anderer Verhaltens- und Lebensweisen.
Psychotherapie ist ein Heilungs- bzw. Ganzwerdungsprozess im Rahmen der Beziehung zwischen Kind oder Jugendlichem und Therapeutin oder Therapeut.

Da menschliche Veränderungsprozesse - besonders wenn sie tief geprägte Einstellungen betreffen - langsam verlaufen, braucht eine Psychotherapie Zeit und Geduld.

nach oben

Psychiatrische Dienste

Psychiaterin oder Psychiater im Liaisondienst

Die Liaisondienste der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik (KJPK) beruhen auf dem Prinzip einer engen interdisziplinär ausgerichteten Zusammenarbeit mit anderen Kliniken und pädagogischen Institutionen. Auf diese Weise wird für viele Kinder und Jugendliche ergänzend zu den Angeboten der jeweiligen Einrichtung oder Klinik eine angemessene psychiatrische Versorgung und psychiatrisch-psychologische Diagnostik zur Verfügung gestellt.

Die KJPK widmet sich der psychiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen im Alter bis 18 Jahren. Hierzu stehen ambulante, teilstationäre und stationäre Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Die KJPK ist Teil der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK). Sie arbeitet eng mit dem Universitären Kinderspital beider Basel (UKBB) zusammen, hat Lehrverpflichtungen (in der Aus-, Weiter- und Fortbildung) und führt Supervisionen sowie Forschungsprojekte durch.

nach oben

Unterstützte Kommunikation

In den letzten Jahren hat die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit schweren Sprach- und Kommunikationsstörungen stark zugenommen. Dies bot die Herausforderung, sich mit verschiedenen Kommunikationsformen und Kommunikationsstrategien auseinanderzusetzen, die über den vertrauten Rahmen der üblichen und «normalen» verbalen Kommunikation hinausgehen.

Wer sich nicht über die Lautsprache mitteilen kann oder aufgrund einer Behinderung in den nicht-sprachlichen Ausdruckmöglichkeiten eingeschränkt ist, ist bei seinen kommunikativen Bemühungen wesentlich auf die Sensibilität und das Verständnis seiner Kommunikationspartner angewiesen. Kinder mit angeborenen Schädigungen machen bereits in ihrer frühen Kindheit oft die Erfahrung, dass ihre Signale von den Bezugspersonen nicht oder nur erschwert wahrgenommen werden. Wenn jedoch die Bezugspersonen lernen, sich auf die vorhandenen Signale einzustellen, kann die Kommunikation mit den Betroffenen unterstützt werden, was für sie einen enormen Gewinn an Lebensqualität bedeutet.

nach oben